Innenminister Pistorius zu Besuch im #LZL18

Am gestrigen Tag besuchte ein ganz besonderer Gast unser Landeszeltlager. Innenminister Boris Pistorius hatte sich angekündigt. Schon weit bevor er auf dem Zeltlagergelände angekommen war, konnte man erahnen, dass ein Politiker das Zeltlager besucht. Sein Sekretär und ein Kamerateam vom Fernsehsender RTL trafen am Bauhof ein. Zirka 15 Minuten später fuhr Pistorius dann vor. In Begleitung von unserem Landes-Jugendfeuerwehrwart André Lang und Teamassistentin Susanne Schöndube machte sich Pistorius zu einem Rundgang durch das Zeltlagergelände auf.
Erste Station war der Floßbau. Nur mal aus der Ferne schauen? Nein, das kommt für unseren Innenminister gar nicht in Frage. Für ihn war es selbstverständlich, durch den Matsch zu den bauenden Jugendlichen zu gehen und sich über die Aufgabe zu erkundigen. Nach einem kurzen Gespräch ging es weiter in Richtung des Kletter-Workshops. Dort erwarteten die Landes-Jugendsprecher die Gruppe mit Innenminister Pistorius. Gemeinsam ging es in eins der Workshopzelte. Das Jugendforum hatte sich ein Spiel mit Fragen an den Innenminister ausgedacht. Doch auch der Innenminister durfte bei erfolgreichem Spielzug eine Frage an die Landes-Jugendsprecher stellen.

Wir haben euch die Fragen und Antworten in Interview-Form zusammengestellt.
Orange: Jugendforum
Blau: Innenminister Boris Pistorius

(JuFo) „Wie wichtig finden Sie die Mitbestimmung von Jugendlichen?“
(IM) „Wichtig! Da ich selbst Kinder im Alter von 27 bis 28 Jahren habe kann ich gut darüber urteilen. Und ich finde es sehr wichtig, dass Jugendliche in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.“
(IM) „Wie steht ihr zu der Diskussion die aktuell im Bundestag zur Flüchtlingspolitik läuft? Habt ihr euch damit schon einmmal auseinandergesetzt?“
(JuFo) „Wir halten das Thema für sehr komplex. Auch in unserem Jugendforum auf Landesebene diskutieren wir darüber.“
(JuFo) „Unsere Betreuer setzen sich ja sehr für uns ein und opfern ihren Urlaub um uns auf Freizeiten und Zeltlager wie diesem zu begleiten. Dafür fordern wir eine Art Sonderurlaub. Wie stehen Sie zu dem Thema Sonderurlaub?“
(IM) „Total positiv. Wenn ich das alleine entscheiden könnte, würde ich es entscheiden. Doch da müssen das Finanzministerium und das ganze Kabinett mitbestimmen. So viele Menschen stellen hier etwas so Geniales auf die Beine und nehmen dafür ihren Jahresurlaub. Diese Menschen dürfen wir nicht mit sowas im Regen stehen lassen, sonst bricht uns das weg. Wir müssen uns mit dem Thema definitiv beschäftigen.“
(IM) „Was wäre eure erste Entscheidung, wenn ihr für eine Woche in Deutschland alles entscheiden könntet?“
(JuFo) Annemieke: „Ich würde mich für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Ich finde es unfair, dass Menschen, die viel Geld haben, viel mehr machen können.“
Bjarn: „Puh, da gibt es viele. Vor allem schulische Dinge. Ich würde die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern angleichen. Zum Beispiel, wenn man umzieht, dann ist es total schwer in einem anderen Bundesland wieder einzusteigen.“
Lea: „Ich würde dafür sorgen, dass soziale Berufe besser bezahlt werden. Gerade auch die Ausbildung.“
IM: „Gerade soziale Berufe müssen in der Ausbildung bezahlt werden. Ich habe nie verstanden, warum die Ausbildung auch noch Geld kosten soll. Und ich sehe das genauso, dass soziale Berufe besser bezahlt werden müssen.“
Till: „Ich würde politische Entscheidungsprozesse vereinfachen. Zum Beispiel bei der Rentenreform. Das ist ein Thema, das gerade für unsere Generation sehr wichtig ist.“
(JuFo): „Was kostet der Lehrgangsstandort in Celle / Scheuen?“
(IM): „Was er jährlich kostet, kann ich gar nicht genau sagen. Aber viel wichtiger ist, was wir in Zukunft investieren. In den kommenden Jahren investieren wir 80 Millionen Euro in den Standort. Es wird eines der modernsten Feuerwehr-Ausbildungszentren Deutschlands.“
(IM) „Was wollt ihr beruflich machen?“
(JuFo) Annemieke: „Ich werde in Hannover Jura studieren.“
Bjarn: „Ich mache eine Ausbildung zum Landmaschinenmechatroniker.“
Till: „Ich möchte ein Physikstudium beginnen.“
Lea: „Ich habe eine Ausbildung zur Erzieherin begonnen.“
IM: „Ich wollte tatsächlich mal Archäologe werden. Nachdem ich von einem Freund erfahren habe, was da auf mich zu käme habe ich mich für eine kaufmännische Lehre entschieden und habe dann Jura studiert.“
(JuFo) „Welchen Einfluss nimmt ihrer Meinung nach ehrenamtliches Engagement auf die Kultur in Niedersachsen?!“
(IM) „Auch wenn es jetzt nach einer Standardantwort klingt, aber ich kann dazu nicht mehr sagen. Ohne ehrenamtliches Engagement wären wir nicht gesellschaftsfähig.“
(IM) „Wer von euch möchte später eine Familie mit Kindern gründen?“
(JuFo) Alle JuFo-Mitglieder waren sich einig, dass sie später eine Familie mit Kindern haben wollen.

Nach diesem Quiz ging es weiter zu einem Blick in das Bastelzelt. Auch an der Milchbar gab es einen Stopp. Der Innenminister überzeugte sich hier selbst von dem Geschmack der kühlen Milch. Anschließend wurden noch einige Interviewaufnahmen im Zeltdorf Hahnenklee aufgenommen. Als letztes Ziel des Rundgangs stand das gemeinsame Mittagessen im Großzelt auf dem Plan. Herr Pistorius erlebte, wie diszipliniert die Mahlzeiten bei uns ablaufen. Mit vielen neuen Eindrücken und wichtigen geführten Gesprächen im Gepäck ging es für ihn nach knapp zwei Stunden wieder in Richtung Hannover.

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